Das Wappen des Ortsteils Wadgassen

in der Großgemeinde Wadgassen

 

Das oben abgebildete Wappen wurde dem damaligen Dorf Wadgassen vom saarländischen Innenministerium am 25. Juli 1968 offiziell verliehen. Es zählt mit zu den seltensten Wappendarstellungen in der neueren Heraldik des deutschsprachigen Raumes, zeigt es doch neben den gekreuzten Abtsstäben mit stilisierten Rosenblüten einen Glasofen, der an die Tradition der Glasherstellung im Wadgasser Raum, aber auch die Glashütte von Villeroy & Boch erinnert, die ab 1842 bis 2010 in Wadgassen existiert hat. In der Wappenbeschreibung der Verleihungsurkunde lautet die Blasonierung wie folgt:

"In Rot unter zwei schräggekreuzten, silbernen Abtstäben ein silberner Glasschmelzofen mit drei goldenen Feueröffnungen, aus denen goldene Flammen schlagen"

Bereits in Differten und Werbeln kam es im 16. und 17. Jahrhundert zu Gründungen von Glashütten, die jeweils jedoch nur kurzen Bestand hatten. Wie damals öfter festzustellen, war die Glasherstellung sehr Nutzholzintensiv (Eine große Menge Holzkohle war erforderlich, um die Glasschmelze zu vollführen), weshalb wegen Rohstoffknappheit den Hütten keine lange Lebensdauer beschieden war. Einzig die Villeroy & Boch'sche Cristallerie konnte ab 1842 auf dem Gelände der ehemaligen Prämonstratenserabtei Wadgassen ihre Kontinuität trotz wechselhafter wirtschaftlicher Bedingungen behaupten, bis sie schließlich - zunächst abgespeckt als Manufaktur ab Anfang der 90er Jshre des letzten Jahrhunderts schließlich im Jahre 2010 endgültig geschlossen wurde. Das heutige Dorf Wadgassen gab es während der Klosterzeit nicht, da sich auf dem Gebiet des ehemaligen fränkischen Königshofes ab 1135 bis zu ihrer gewaltsamen Auflösung im Jahre1792 die Prämosntratenserabtei Wadgassen befand. Hierauf beziehen sich die gekreuzten Abtsstäbe, die im Wadgasser Ortswappen oberhalb des Glasofens zu sehen ist.

 

 
 
 

 

©

www.wadegotia.info

© Patrik H. Feltes, M.A. [p.feltes@wadegotia.info]